1909

Geschäftshaus mit technischer Finesse

Nach dem Umbau durch die Architekten Leon Frejtag und Hermann Wurzbach im Jahr 1909 war die Ausstattung vom »Streit’s Kontorhaus« (heute Streit’s Hof) bemerkenswert.

Neben Marmortreppen gab es einen Paternoster und einen elektrischen Personen- und Lastenaufzug mit Druckknopfsteuerung. Das ganze Haus war mit einer modernen Beleuchtungsanlage versehen und verfügte über eine in allen Räumen von den Mietern selbst regulierbare Zentral-Warmwasser-Heizung. Für die Betreuung der technischen Anlagen wurden ein Hausmeister und ein Maschinist angestellt, die ihre Wohnungen im Dachgeschoß des Gebäudes hatten. Erdgeschoß und Hochparterre waren für Läden geeignet, die übrigen fünf Geschosse für Kontore oder Musterlager vorgesehen.
Sehr aufschlussreich ist eine Übersicht über die Mieten für das Jahr 1909, wobei für Heizung jährlich 2,50 Mark pro Quadratmeter, für Wasser, Strom, Fahrstuhl und Treppenhausreinigung 3% des Mietbetrags addiert werden mussten.

Heute präsentieren sich im Erdgeschoss mit angeschlossenen Hochparterre überregional und international bekannte Marken. In den darüber liegenden Büroflächen sind Mieter aus den verschiedensten Dienstleistungen zu finden.
Seit nun über 175 Jahren ist der Name »Streit« in Hamburg ein Begriff im Dienstleistungssektor. Zum Komplex gehört auch das Streit’s Haus am Jungfernstieg 38.